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Tagebuch einer Kita-Eingewöhnung, Teil 4

kita krippe kita-eingewöhnung berliner modell

Der vierte und letzte Teil unserer Kita-Eingewöhnung. Jetzt ist die Deern (15 Monate) ein richtiges Kita-Kind.

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Tag 9: Der erste Mittagsschlaf

Heute passiert etwas großes. Der erste Mittagsschlaf in der Kita steht auf dem Eingewöhnungs-Programm. Dass die Deern alleine irgendwo bleibt, hatte ich mir schon gedacht.Vor allem, dass sie gerne dort bleibt, wo es spannend und aufregend ist. Wo andere Kinder sind. Und wo Erwachsene sich liebevoll um sie kümmern. Aber woanders schlafen? Das ist schon eine andere Nummer.  Wie soll das überhaupt gehen? Die kleine Deern schläft doch bislang nur im Kinderwagen ein oder – hüstel, hüstel, schäm – auf mir oder auf dem Papa – und ja zur Not auch auf dem großen Bruder (7). 

Es nützt ja nichts, hatte ich mir bereits vor einigen Tagen gedacht, und S. von den exquisiten Einschlafritualen der Deern erzählt. Sie wird es ja ohnehin merken, wenn die Deern immer auf sie drauf klettern will, dachte ich mir. Und S. hatte sich entspannt gezeigt. Irgendwie werden sie es schon hinbekommen, meinte sie.

Ich verabschiede mich heute vor dem Frühstück. Wenn die Deern aus dem Mittagsschlaf erwacht, wollen mich die Pädagogen sofort anrufen. Wenn sie eingeschlafen ist, auch. Zu meiner Beruhigung.

Tatsächlich klingt um 12.20 Uhr das Telefon. Die Deern schläft. Sie ist auf S. eingeschlafen. Etwas turbulent sei es auf den Matratzen der Kita gewesen. Dass ein Kind auf der Pädagogin schlafen darf, das fanden die anderen Kinder nun wirklich verwunderlich.

Um 13.30 Uhr klingelt das Telefon erneut. Die Deern ist wach. Ich laufe schnell los, um sie abzuholen.

Tag 10: Die Kita-Eingewöhnung ist abgeschlossen!

Letzter Tag der Eingewöhnung. Nächste Woche wird die Deern ein richtiges Kita-Kind sein. 

Ich verabschiede mich vor dem Frühstück. Die Deern weint. S. hält sie auf dem Arm. Wieder der 1,5 Meter Flur. In der Garderobe lausche ich erneut. Nichts zu hören. Beruhigend. Heute bekomme ich den Anruf später. Ja, die Deern sei gut eingeschlafen, dieses Mal zwischen den Beinen von einem anderen Pädagogen. Das hätten die anderen Kinder schon weniger irrtierend gefunden. Nach einer guten Stunde ist sie wieder wach. Als ich komme, sucht sie schon sehr selbstverständlich nach ihren Draußen-Schuhen.

Die Wochen nach der Eingewöhnung

Ab sofort ist die Deern also ein richtiges Kita-Kind. Ich verabschiede mich morgens in der Garderobe von ihr und hole sie frühestens nach dem Mittagsschlaf um 14.30 Uhr wieder ab. Manchmal warte ich auch noch die Obstpause am Nachmittag ab und hole sie um 15.30 Uhr. 

In der ersten Woche fühle und höre ich den Abschiedsschmerz. Glücklicherweise währt er nur kurz. Es ist ein Ritual. Von Montag bis Freitag. Jacke ausziehen, Schuhe ausziehen, Hausschuhe an. Eine Pädagogin nimmt die Deern. Ich verabschiede mich. Die Deern weint. Sie weint auf dem Weg in den Gruppenraum. Danach ist Ruhe. Und, ich habe es hier schon mal geschrieben, der Weg ist kurz., Gerade mal 1,5 Meter weinen. Auf dem Arm. Das kann ich ertragen. Danach bekomme ich immer noch mal ein Zeichen. Alles gut. Die Deern spielt schon. Sie schaut ein Buch an, sie hat sich die Puppe genommen, oder, oder ….

Wenigstens Tschüß könnte sie sagen …

In der nächsten Woche irgendwann schleicht sich das Weinen aus. Die Deern geht jetzt einfach los. Sie muss auch nicht mehr getragen werden. Sie läuft an der Hand einer Pädagogin, Tschüß könnte sie ruhig mal sagen. Schnief.

Aber auch das kommt in den nächsten Wochen. Die Deern geht und winkt. Oftmals locker aus dem Handgelenk und so, dass ich sie nur von hinten sehe, aber sie winkt. 

Und dann kommt dieser eine Tag. Irgendwann, vielleicht vier Wochen nach der Eingewöhnung. Morgens sehe ich ein neues Kind in der Garderobe. Das neue Eingewöhnungs-Kind. Die Deern läuft eifrig zur Hausschuh-Kiste und kommt mit vier Hausschuhen zurück. Zwei überreicht sie mit wichtiger Miene an das neue Kind. Als ich sie am Nachmittag abhole, ernte ich ein bösen Blick. Die Deern, sei etwas verstimmt, berichtet S. mir. Sie habe gerade so schön im Toberaum gespielt. Sie wollte noch nicht gehen.

Ich glaube jetzt ist sie wirklich angekommen.  

 

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