Wie findet eigentlich der Hamburger Knirps unsere Reise? Schließlich haben wir ihm die Tour zu verdanken. Knirps= Elternzeit = Gelegenheit für lange Reise. Dies und die Antwort auf die Frage, wie der Knirps zu seinem neuen Spitznamen “der starke Anton” kam, lest ihr hier.
Der Hamburger Knirps hat in den letzten Wochen rund drei Kilo zugelegt und ist nun ein wahrer Kraftprotz. Sein reisegruppeninterner Spitzname lautet “der starke Anton” – nach dem starken Baby aus Thomas Manns Erzählung “Einfried”, die ich hier in Thailand auf meinem iPod gehört habe.
Außerdem hat der Knirps in Thailand Laufen gelernt. Die allerersten Schritte am Hotelpool in Chiang Mai, als nur ich dabei war. Auf Koh Samui ging es dann so richtig los. Seitdem läuft er und läuft und läuft …
Verliebt in Paris – und drei Espressi intus
Sein Kopf ist zwar ein wenig verbeult und die Füße sehen vom vielen barfuß Laufen etwas mitgenommen aus – aber insgesamt hat unser Jüngster ganz offensichtlich eine geile Zeit in Asien. Eine Psychologin hat mal erklärt, wenn man ein Jahr alt sei, fühle sich das ungefähr so an, als sei man zum ersten Mal verliebt in Paris und hätte außerdem drei Espressi intus. Und genau so berauscht bewegt sich unser Hamburger Knirps durchs Land. Wenn ihn etwas interessiert, zeigt er mit erhobenem Finger drauf, spitzt die Lippen und stößt ein ohohohohhhhhh!!!!! aus. Und ihm gefällt ständig irgendetwas. Und dann schießt er wie ein Brummkreisel weiter durch den Raum und sucht das nächste Objekt der Begierde.
Schon wenige Tage nach Beginn der Reise hatte der Knirps seinen üblichen Lebensrhythmus wiedergefunden: Wach ab spätestens 6.30 Uhr, Nickerchen gegen halb zehn (hier meistens im Buggy – was sind wir FROH, dass wir das Teil mitgenommen haben!!!!), weiteres Schläfchen von 14 bis 15.30 Uhr. Ab 19 Uhr Nachtruhe. Für die Zeitumstellung scheint zu gelten: Je jünger, desto anpassungsfähiger.
Zeitumstellung, Essensumstellung – alles kein Problem für einen 1-Jährigen
Das asiatische Essen: Kein Problem für den starken Anton. Zuhause hatte er noch ausschließlich Brei gegessen, hier hat er schnell seine Begeisterung für Reis entdeckt. Meistens mit ein wenig Wasser, gern aber auch gebraten und mit Hühnchen oder Gemüse. Sehr gern auch Maiskolben – sein Lieblingsessen am Strand von Koh Samui. Die Maiskolben schmecken ihm so gut, dass er am Strand gern auf eigene Faust los marschiert und nach liegengelassenen Maiskolben sucht. Und wenn er dann einen gefunden hat zeigte er drauf, schreit ohohohohhhhhh!!!!! und haute seine kleinen Beißerchen in die Restkörner.
Ansonsten Obst. Bananen, Ananas und jede Menge Melonen, wobei er aus den Melonenstücken nur den Saft saugt und den Rest ausspuckt. Auch im Taxi. Und er hat Magnum Eis für sich entdeckt.
Ebenfalls auf dem Speiseplan stehen Sand und Sonnencreme. Am Strand schaufelt der starke Anton gern große Portionen Sand in sich hinein. Und wenn man ihn lässt, drückt er sich die Tube mit Sonnencreme im Mund aus. Scheint eine Delikatesse zu sein.
Bei den Asiaten löst der Hamburger Knirps boygroupartige Begeisterung aus. Die Thais lieben kleine Kinder sowieso. Und ein blonder Junge ist natürlich eine besondere Attraktion. In Restaurants wird er uns praktisch immer sofort abgenommen. Die obligatorische Frage, ob “Boy oder Girl” ist wegen der inzwischen recht langen Haare kein Wunder.
Begeisterung auch bei den den Chinesen, die in Thailand überall in Reisebus-Gruppestärke auftauchen. Sobald sie den Knirps sehen, bringen sie Papparazi-artig die Objektive in Stellung und fotografieren drauf los, als sei Justin Bieber in the house. Das Geknippse ist dem starken Anton egal, aber die Aufmerksamkeit scheint ihm zu gefallen. Er lacht sich schlapp, wenn er auf der Straße mal wieder von wildfremden Menschen an den Speckbeinchen gekitzelt oder auf den Arm genommen wird.
Und wenn jemand dem Knirps doch mal was Böses will, gibt es ja Gott sei Dank noch den großen Bruder: Der Hamburger Jung hat den Hamburger Knirps nämlich gegen zwei größere Jungs am Strand verteidigt: Die wollten “das Baby” nicht mitspielen lassen. Bloß, weil es angeblich ihre blöde Sandburg kaputt gemacht hat.
Freilich, der starke Anton kann sich auch selbst wehren. Wenn man ihm die Sonnenmilch oder den Strohhalm für den Ananas-Shake nicht sofort gibt, entwickelt er enorme Energie für einen 1-Jährigen und rennt immer wieder zum Objekt seiner Begierde. Da kennt er nix und wenn es um ein Spielzeug von einem anderen Kind geht, gibt es auch schon mal Tränchen. Aber natürlich nicht beim starken Anton. Auf Koh Samui hat er ein paar Kinder erbarmungslos an den Haaren gezogen hat und sie beiseite geschleudert, weil sie ihm ein Förmchen nicht schnell genug ausgehändigt haben. Bis ein größeres Kind kam, und zum starken Anton sagte, dass das so nicht ginge, denn “Hauen darf man nicht.”
Woraufhin der Hamburger Jung sich einmischte und zu dem großen Kind mit sehr erwachsener Stimme sagte: “Ist doch nicht so schlimm”. Und dem großen Kind dann vorsichtshalber noch eine Ladung Sand ins Gesicht schleuderte, damit es auch wirklich versteht, dass es halb so schlimm ist, was der Hamburger Knirps da macht.
Da waren die Eltern natürlich mächtig stolz.
Abenteuer Elternzeit – Mehr über unsere Reise nach Thailand
Vor genau zwei Jahren sind mit unseren zwei kleinen Kindern (damals 1 und 3,5 Jahre) durch Thailand gereist. Damals haben wir für Familie, Freunde und Reise-Interessierte aufgeschrieben, was wir auf unserer Reise erlebt haben. Unsere Reise führte uns von Bangkog nach Chiang Mai, in die thailändischen Berge und von dort in den Süden auf die Inseln Koh Samui und Koh Panghan. Demnächst geht es es weiter auf www.ahoikinder.de
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