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Die schreckliche Fratze von Koh Samui

Wie wir auf einer Rundfahrt über die Insel bemerkten, dass es außer Maenam ungefähr keinen schönen Ort mehr auf Koh Samui gibt.

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Koh Samui zwischen Fratze und Idylle

Koh Samui ist direkt mit dem Flugzeug erreichbar. Dies, die Tatsache, dass es hier ein gutes Krankenhaus für Notfälle gibt und der Umstand, dass wir die Westküste mit Koh Lanta und Co bereits von früheren Reisen kennen, hat uns dazu bewogen dieses Mal mit unseren Kindern nach Koh Samui und von dort aus weiter auf die kleinere Insel Koh Phangan zu reisen. Viele nehmen von dort noch das nächste Boot auf die Insel Koh Tao. Da Koh Tao aber insbesondere für Taucher interessant sein soll, sparen wir uns das.

Wasserfall, Tempel und Chaweng

Aus solcherlei vernünftigen Gründen sind wir also auf Koh Samui gelandet. Und als es eines Tages mal wieder so stark windet, dass die Wellen uns und unseren Kindern das Schwimmen am Maenam Beach verleiden, beschließen wir einen Sight-Seeing-Tag einzulegen. Zusammen mit unseren Berliner Freunden wollen wir sehen, was die Insel ihren Touristen zu bieten hat. Als Beförderungsmittel wählen wir einen klimatisierten Mini-Bus mit Privat-Chauffeur. Das Hotel organisiert. Und wir können es uns in Thailand mal leisten. Das Programm für heute: Na Muang Wasserfälle, Tempel Kunaram und Haupttouristenort im Osten der Insel Chaweng.

Stopp 1 Wasserfall. Ein Thai im T-Shirt seines Natur- und Tiererlebnisparks nimmt uns sofort den Hamburger Knirps ab, um uns die Vorzüge einer Tour anzupreisen. Aber nicht mit uns. Wir lehnen höflich ab und möchten lieber individuell entdecken. Ein bisschen Hilfe nehmen wir dann doch in Anspruch: Ein Jeep fährt uns und die Kinder im Affenzahn zum Wasserfall hoch. Eine ruckelige Angelegenheit aber immer noch besser als das Gejammer des Hamburger Jung, wenn er die Berge zu Fuß hätte gehen müssen. Unterwegs sehen wir ein paar bemitleidenswerte Elefanten, die hier scheinbar von Sonnenauf- bis untergang die gleiche Runde trotten – mit Farangs auf ihrem Rücken.

Ein Männlein steht im Walde und eine wackelige Hängebrücke

Ein Schild weist uns den Weg zum Wasserfall. Leider geht es wohl noch ein bisschen bergauf. Der Hamburger Jung wird augenblicklich drei Nuancen blasser und fragt im Leierton: „Warum müssen wir jetzt Laufen?“ Der Weg ist abenteuerlich: Holzbretter, die nur von jeweils einer Person betreten werden dürfen, ergänzen sich zur Brücke. Ich leiste Motivationsarbeit beim Hamburger Jung und singe zur Beruhigung seiner Nerven „Ein Männlein steht im Walde“, während wir über schmale Bretter, hohe Stufen und große Steine balancieren. Unterwegs begegnen wir Horden von Touristen, vor allem Russen und ein paar Chinesen.

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Na Muang Wasserfall auf Koh Samui

Dann: der Wassefall. Ganz hübsch, aber nach unserer Zeit in Spicy Villa kann uns das nicht so leicht beeindrucken. Alles voller Menschen hier. Also machen wir uns schnell auf zu Wasserfall 2, so auch sein poetischer Name auf den Touri-Schildern. Da der Hamburger Jung nur Latschen trägt und ich ihn mit FlipFlops trage, wird es mir zu abenteuerlich. Ich breche ab. Der Hamburger Papa trägt unseren Jung weiter. Ich warte mit dem Hamburger Knirps unten. Chinesen kommen vorbei, brechen in hysterische Begeisterungsstürme aus und zücken ihre Kameras. Kennen wir ja alles schon und verkürzt uns die Wartezeit.

Ein mumifizierter Mönch: Spooky!

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Dass sein Körper nicht verwesen werde, hatte er vorausgesagt: Mönch Luang Po Daeng

Bald trudeln alle wieder ein. Wasserfall 2 war wie Wasserfall 1. Ganz hübsch. Aber noch unserer Zeit in Spicy Villa unspektakulär. Gemeinsamer Rückweg und Weiterfahrt im Mini-Bus. Die Kinder sind mittlerweile müde und hungrig und machen Radau. Nächster Halt: Tempel. Ein mumifizierter Mönch, der einen Sonnenbrille trägt und bereits 1973 gestorben ist, wird hier in Meditationshaltung ausgestellt. Luang Po Daeng, so hieß der Mönch,  hatte zu Lebenszeiten seinen genauen Todestag vorausgesagt und auch prophezeit, dass sein Körper nicht verwesen werde. Recht hatte er. Toursiten fallen busweise ein. Spooky!

Chaweng: Willkommen am Ballermann

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Puh, ganz schön voll hier. So stelle ich mir Thailands Strandleben nicht vor.

Weiterfahrt nach Chaweng. Willkommen am Ballermann. Der Strand ist voller Menschen, die Wellen sind hoch, das Meer aber wunderschön türkisgrün und der Sand weiß. Immerhin gibt es auch hier Papayasalat direkt am Strand. Wie schön.

Abfahrt. Keine Zeit mehr für den liegenden Buddha aus Gold, die letzte verbleibenden Touristen Attraktion Koh Samuis. Stopp beim Supermarkt. Riesig. Freund V. und ich wühlen uns durch 236 Joghurt Sorten und regalweise Wasser. Windeln gibt es auch. Jucheh. Im Zeitungsshop ein Schatz: eine Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Damit werde ich den Hamburger Papa glücklich machen.

Erkenntnis des Tages: Koh Samui ist pauschaltouristisch sehr gut erschlossen und eher nix für uns. Aber glücklicherweise gibt es auch hier noch zumindest einen schönen Ort. Wir kehren zurück ins Maenam Ressort mit dem guten Gefühl, dass es zuhause doch am Schönsten ist.

Abenteuer Elternzeit – Mehr über unsere Reise nach Thailand

Vor genau zwei Jahren sind mit unseren zwei kleinen Kindern (damals 1 und 3,5 Jahre) durch Thailand gereist. Damals haben wir für Familie, Freunde und Reise-Interessierte aufgeschrieben, was wir auf unserer Reise erlebt haben. Unsere Reise führte uns von Bangkog nach Chiang Mai, in die thailändischen Berge und von dort in den Süden auf die Inseln Koh Samui und Koh Panghan. Demnächst geht es es weiter auf www.ahoikinder.de

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