Ein Feuerwerk der Phantasie zündete das Figurentheater Dresden bei seinem Gastspiel von Jim Knopf im Hamburger Puppentheater.
Die Geschichte von Jim Knopf und Lukas, dem Lokomotivführer gehört für mich zu den schönsten und phantasievollsten Kindergeschichten überhaupt. Der Riese Tur Tur, der immer kleiner wird, wenn er näher kommt. Die gefährliche Drachen-Lady Frau Malzahn, die sich in den Goldenden Drachen der Weisheit verwandelt. Und überhaupt: Jim, der im Postpaket auf Lummerland ankommt und die Lokomotive Emma, die über das Meer und durch die Wüste fahren kann und für Jim die Baby Lokomotive Molly bekommt. So etwas konnte sich nur der wunderbare Michael Ende ausdenken.
Ein Koffer voller Lummerland
Detlef Heinichen vom Theatrium Figurentheater Dresden setzt das Stück als One-Man-Show im Hamburger Puppentheater um. Er spielt Jim, er spielt Lukas, den Drachen, den Scheinriesen, Prinzessin Li Si. Einfach alle. Nebenbei öffnet er einen Koffer, in dem ganz Lummerland erscheint. Mit den zwei Bergen, dem Schloss in der Mitte und dem Eisenbahnverkehr. Er baut den Koffer in Windeseile zu Lummerland um, oder zu Dracheninsel oder was er eben benötigt. Er pfeift er für die Lokomotive Emma, Er macht und tut. Und wird dabei kein bisschen atemlos. Die ganze Zeit ist Puppenspieler Heinichen präsent auf der Bühne. Als Herr Ärmel, der Fotograf von Lummerland, hat er sich vorgestellt.
Und die Kinder? Die staunen und sind sprachlos. Kein Zweifel, für sie findet hier kein Puppentheater statt. Für sie sind alle wirklich da. Jim, Lukas, Ping Pong und Frau Mahlzahn. Ach, ich wäre auch gerne noch einmal vier Jahre alt. Wobei: Ein bisschen habe ich mich in diesen gut 60 Minuten Puppentheater wieder gefühlt wie vier. Oder höchtsens wie fünf.
Jim Knopf
im Hamburger Puppentheater, Bramfelder Straße 9, Hamburg
inszeniert vom Theatrium Figurentheater Dresden.