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Mein Besuch auf der Blogfamilia

Blogfamilia 2017

In diesem Jahr war ich zum zweiten Mal auf der Blogfamilia, der Familienbloggerkonferenz in Berlin. Dieses Mal hatte ich unsere Hamburger Deern dabei. Wie es war und wen ich getroffen haben, lest ihr hier.

 

Hamburger Deern mit Blogfamilia Ballons – und das sogar in Blogfamilia Farben

1. Loskommen

Ich bin ja zur Zeit noch mit unserer Jüngsten (fast 1) in Elternzeit und daher gar nicht mehr daran gewöhnt, den ganzen Tag business mäßig unterwegs zu sein. Mal ein Termin für den Blog hier und da, Babykurse und Termine für die Kinder, ja, aber so einen ganzen Tag eher nicht. Der Hamburger Papa ist umgekehrt hingegen sehr daran gewöhnt, dass er mit Kita und Co im Moment kaum etwas am Hut hat, er sei denn er hat mal Lust dazu. Heute aber muss er den Hamburger Knirps in die Kita bringen. Denn ich muss mit der Hamburger Deern um 7.30 Uhr das Haus verlassen. Und noch etwas müssen wir auf einmal organisieren. Der Hamburger Jung ist krank. Der Papa kann nicht zuhause bleiben. Glücklicherweise kommt die Oma und holt ihn ab. Puhh.

Als ich in der Bahn sitze, bleibt mir noch jede Menge Rest-Orga. Die Schule habe ich heute ausnahmweise mal vor 8 Uhr über den Krankenstand informiert. Da gibt es heute nichts zu meckern im Schulsekretariat, Jetzt muss ich aber die Nachtmittagsverabredung absagen. Und regeln, wie unser Sohn morgen zum Schwimmkurs kommt. Außerdem muss ich die Oma fragen, ob alles gut geklappt hat. Und meinem Sohn auf seinen Whats-App-Gruß antworten. Das alle kann ich aber erst als die Hamburger Deern auf meinem Schoß eingeschlafen ist. Während ich so tippe und telefoniere, frage ich mich, wie ich überhaupt jemals in meinem Job zurückkehren soll. Und ich denke, dass Kinderverabredungen organisiern auch ganz schön viel Arbeit macht – und ich sie beim nächsten Eltern-wer-macht-was-Aushandlungsgespräch mit in die Waagschale werfen sollte (genauso wie Geschenke für Kindergeburtstage organisieren übrigens. Bei wem macht sowas eigentlich der Papa?).

Entspannter hat auf der ICE Strecke Hamburg-Berlin sicherlich noch keiner geschlafen: Die Baby Deern auf meinem Schoß.

2. Ankommen

10:20 Uhr: Ankunft am Berliner Hauptbahnhof. Berlin enttäuscht mich nicht. Die Sonne strahlt vom blauen Himmel. Jetzt aber schnell. Start der Blogfamilia war um 10. Glücklicherweise ist der diesjährige Veranstaltungsort ganz nah am Bahnhof, da bin ich zu Fuß schnell da. Mit Miriam von Emil und Ida und Die kleinen Landstreicher habe ich mich verabredet. Ich freue mich total darauf, sie zu sehen. Auch Alu von Große Köpfe, die die Blogfamilia mit ihrem Mann Konsti, mit Jannis (Ich bin Dein Vater) , Herrn Pfarrfrau , Nieselpriem Team organisiert, entdecke sehe ich sofort im Eingangsbereich. Letztes Jahr waren wir beide ziemlich schwanger, jetzt sind unsere Babys dabei – wie schön!

3. Vorträge und Workshops

Blogfamilia 2017

Vom Blog zum Buch: Wie es gehen kann berichten Katja (Gewünschtetes Wunschkind aller Zeiten) und Christian (Familienbetrieb)

Ich muss es leider sagen. Wegen der Hamburger Deern habe ich in diesem Jahr von den Vorträgen und Workshops viel zu wenig mitbekommen. Das einzige, bei dem ich wirklich vollständig dabei sein konnte, war die fantastische Key Note. von Nora Imlau, Journalistin und Buchautorin über den Einfluss von Elternblogs auf eine Generation von Eltern. Klug, inspirierend und vollkommen frei von Karteikarten sprach sie über die Relevanz von Elternblogs und deren Verantwortung. Eine ihrer Thesen: Elternblogs bringen Familienthemen in den öffentlichen und politischen Diskurs und schaffen Wahlmöglichkeiten und Aufklärung bei Themen, bei denen es vor 50 Jahren noch keine Wahlmöglichkeiten gab. Solltet ihr jemals die Möglichkeit haben, einen Vortrag von Nora zu hören, geht hin! Nach der Key Note teilte sich die große Bloggerschaft in viele interessante Workshops. “”Wenn Elternschaft das Weltbild dominiert”, “Visuelles Storytelling”, “Warum Newsletter Deinen Blog aufwerten”, und, und, und. Ich konnte mich kaum entscheiden, wählte aber schließlich den Beitrag “Vom Blog zum Buch” von Katja (Gewünschtetes Wunschkind aller Zeiten) und Christian (Familienbetrieb). Dafür, dass ich meinen Blog ursprünglich mal gestartet hatte, um irgendwann ein Buch zu schreiben, ist dieses Ziel mit der Zeit erstaunlich verblasst. Der Workshop regt mich an, doch noch einmal über das Thema Buch nachzudenken. Mittendrin klingelt mein Handy. Die kleine Hamburger Deern möchte aus dem Kinderparadies abgeholt werden.

Ja, ihr lest richtig. Bei der Blogfamilia gibt es nämlich eine Kinderbertreuung. Und weil das Spieleparadies so spannend für unsere Jüngste war, und sie sich auch gleich ihre ganz persönliche Betreuerin gesichert hatte, hatte ich es einfach mal gewagt, sie dort zu lassen. Hat auch gut funktioniert. Aber nun ist die Deern hungrig und die windel ist auch voll. Ich muss dann mal.

Ähnlich geht es mir auch bei den nächsten Porgrammpunkten. Beim Vortrag”Das Ende der Social Media Hypes” von Clara (Tastesheriff)  muss ich mit unserer Kleinen spazieren gehen, damit sie einschlafen kann. Bei den nächsten Workshops wacht sie wieder auf. Das Thema “Wie werde ich sichtbar? Reputationsmanagement für Blogger” von der absolut lesenswerten Sophie von Berlin Freckles  ist interessant. Das fanden aber auch viele andere, deshalb ist der kleine Raum hoffnungslos überfüllt. Zum Speed Dating von Rabach Kommunikation bin ich zu spät. Dabei ist das so eine tolle Idee! 

So viele nette Menschen

Auf in den Festsaal! Die Blogfamilia fand im Jugendgästehaus statt.

 

Was sich aber wunderbar mit den Bedürfnissen der Hamburger Deern vereinbaren ließ, waren die vielen netten Gespräche, mit den vielen tollen Bloggern, die ich auf der Blogfamilia treffen durfte. Da waren Isa von Lari Lara und Christiane von Style Mom, die ebenfalls beide aus Hamburg kommen und die ich so manches Mal hier und dort getroffen habe. Auch gerne im Doppelpack. Es ist mir jedes Mal eine Freude! Überhaupt ist es sehr lustig, wenn auf einmal das ganze echte Leben voll von Menschen ist, die sich sonst vorwiegend in meinem Facebook-Account tummeln. Der ist nämlich seit dem ich selbst blogge, voll von anderen Elternbloggern, die ich gerne lese. Manche sehen genauso aus wie auf ihren Profilfotos, andere erkenne ich erst nach einigem Nachdenken. Genauso wie ihr auf ihren Bildern sieht die in Schrift und Originalleben überaus sympathische “ganz normale Mama Nathalie aus. Die Urgesteine (im besten Sinne versteht sich) Frau Mutter und Tollabea tummelten sich ebenfalls inmitten der Blogger-Schar. Als ich Tanja von Zuckersüße Äpfel erblickte (sie hat einen Workshop zum Thema “Schule – das Ende der Kindheit?” gehalten) war ich leider gerade mit der Baby Deern beschäftigt. Sonst hätte ich ihr gerne gesagt, dass ich mir ihre Facebook-Einträge mit “als erstes anzeigen” aboniert habe, weil ich ihre schönen Anregungen und Kreativideen so schätze. Das sei also hiermit und auf diesem Wege nachgeholt 🙂 Mit Miriam von Emil und Ida war es wieder so sehr schön zu sprechen und ich habe mich gefreut, in Berlin auch endlich ihre entzückenden Kinder kennenzulernen. Ein paar Bloggerinnen habe ich außerdem neu kennengelernt: Die Landfamilie, die gerade zu einer Blogparade über Mutter-Kind-Kuren aufruft, Mia, die über Nahrungsmittelallergien bei Kindern schreibt (Mias Kleine Schätze). (Mia war nicht nur prompt mit einer Serviette zur Stelle, als die Hamburger Deern sich ein Glas Wasser ins Gesicht geschüttet hatte, sondern hat auch meinen Horizont zum Thema Allergien erweitertet.) Außerdem war da noch die sympathische Melanie von Kopfkusshöhe. die Trageberatung, Babymassage und Co in Berlin anbietet. Und kurz vor meiner Abreise – beim letzten Wickeln – traf ich noch die sympathische Ulli von Fit und Happy mit ihrem charmantren Akzent aus Österreich. Ihre Themen rund um Clean Eating, Gesundes Leben mit der Familie usw. finde ich so spannend, dass ich gerade mal prompt ihren Newsletter aboniert habe. 

Achmensch ja, und dann habe ich aber auch ganz schön viele Leute verpasst, die eich eigentlich gerne getroffen hätte. Zum Beispiel Kerstin von MamAhoi, die mir durch ihren Instagram Account sehr vertraut ist, die ich aber sowohl auf der Blogfamilia als auch später am Bahnsteig nicht oder nur zu spät erkannt habe (obwohl die durchaus genauso aussieht wie auf ihrem Profilfoto). Schade, aber das holen wir nach! MamAhoi und Ahoikinder, das wäre doch gelacht, wenn die es beim nächsten Mal nicht auch hinbekämen.

Und was mein Herz berührte …

Und dann waren unter den vielen Begegnungen noch eine Begegnung, die ganz besonders mein Herz berührt hat. Und von der ich als erstes dem Hamburger Papa erzählt habe, als ich nach Hause kam. Das waren die zehn magischen Minuten, die die Hambuger Deern mit Deva von Babytalk hatte. Er organisiert mit seiner Partnerin Mira die Elternbloggerkonferenz Westfam in Münster und scheint so etwas wie ein Babyflüsterer zu sein. Jedenfalls habe ich meine Tochter mit einem Fremden (und dann auch noch mit einem Mann!) noch nie so ausgelassen erlebt wie mit Deva. Ihr Glucksen, ihr Strahlen und wie er sich auf sie eingelassen hat, das war mein ganz persönliches Highlight der Blogfamilia 2017.  

Der dritte Platz beim Blogfamilia Award für gesellschaftliches Engagement wurde in diesem Jahr verliehen an Mareice vom Kaiserinnnereich. Nach der rührenden Übergabe wurde die Deern unruhig und den Rest hab ich verpasst. Zum Ausklang wurde gegrillt. Und die Gunst der Abendstunde habe ich genutzt, um die Baby Deern in ihren Schlafsack zu stecken und zu einer alten Schulfreundin von mir in Berlin-Mitte zu spazieren. 

Noch so ein schönes Wiedersehen.

Und darum gibt es kaum Fotos

Achso, sicher ist es Euch aufgefallen. Ich habe kaum Fotos und gar keine Selfies gemacht. Das liegt zum einen daran, dass mein Handy etwas akkuschwach war und weite Teile an der Steckdose verbracht hat. Es liegt aber auch daran, dass mich dieser ganze Smartphone-Präsenz so nervt. An manchen Tagen fühle ich mich schon selber wie ein Swombie und frage mich, wie meine Kinder keine werden sollen, wenn ich ihnen so ein schlechtes Vorbild bin. Außerdem werden schöne Momente und Gespräche durch diese ewige Handyzückerei immer so unterbrochen, finde ich. Und es ist als würde man neben den ohnehin schon vielen Gesprächen auch noch Parallelgespräche mit den Lesern fühlen. Das war mir alles viel zu viel. Dieser Blog-Post wäre mit mehr Bildern sicherlich viel schöner gewesen, aber so war ich etwas mehr im Moment. Und bei den Menschen. Und das war auch sehr schön.

Heimfahrt von Berlin nach Hamburg. Weil der Platz für Kinderwagen im ersten Familienbereich auf EINEN Kinderwagen beschränkt war, begleitete mich die Schaffnerin bis in den zweiten Waggon mit Familienplätzen. Platz war dort ebenfalls für EINEN Kinderwagen in der benachbarten Ersten Klasse. Die Bahn will die Kinderwagenplätze im ICE nachrüsten. Na wenigstens das.

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