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Unterhaltsam mit Schwächen: Wie ich meine Tochter durchs Abitur brachte

In den letzten Tagen ich habe ich in der U-Bahn häufig laut gelacht. Warum? Weil ich den autobiographischen Roman „Wie ich meine Tochter durchs Abitur brachte“ von Thomas Kausch gelesen habe. Den Autor kennt man aus dem Fernsehen, er moderiert in der ARD und auf Arte. Hier könnt ihr das Buch gewinnen.

Thomas Kausch beschreibt sein Leben als Helikopter-Vater. Für seine Tochter Pauline wählt er Kita und Schule aus, lässt sich freiwillig für die Wahl zum Elternsprecher aufstellen und versucht Drogen und balzbereite Jungs von ihr fernzuhalten. Er kutschiert sie zum Golfturnier und will, wie alle Väter, nur das Beste für seine Tochter.

Das Buch ist sehr witzig geschrieben, Thomas Kausch nimmt sich und sein helikopterväterliches Engagement auf jeder Seite auf die Schippe und die dreiköpfige Familie kommt sehr sympathisch rüber. Ein Easy-Read, der auch Thommy Jaud Fans wie mir gut runter geht.

Und natürlich werden sich alle Eltern ein Stück weit wieder erkennen: Auch wenn ich selbst eher ein Couch-Daddy als ein Helikopter-Vater bin, so kenne ich den Drang, meine Kinder beschützen zu müssen und ihnen alle Hindernisse aus dem Weg zu räumen, natürlich bestens. Ist doch klar, dass ohne Papa nichts funktioniert, schon gar kein Abi.

Allerdings, auch wenn das Buch unterhaltsam und sympathisch ist: Nach einer Weile erschöpft sich der Witz des Autors doch ein wenig und die ironische Art kam mir ab Seite 120 mehr und mehr wie eine Masche vor. Bei den letzten drei Kapiteln habe ich in der U-Bahn dann nicht mehr ganz so laut gelacht.

Nach der Lektüre wurde mir noch eine Sache bewusst: Das Buch ist ja von einem TV-Menschen geschrieben. Und wie immer bei Büchern von TV-Menschen fühlt es sich nach einer Weile eben genau so an, als würde man fernsehen. Es ist unterhaltsam, es geht gut runter, aber richtig satt macht es nicht.

Als Lektüre für Strand, Badewanne oder eben U-Bahn kann ich „Wie ich meine Tochter durchs Abitur brachte“ allen Vätern (und natürlich Müttern) durchaus empfehlen. Doch schon im nächsten Jahr wird das Buch vollkommen vergessen sein. Denn dann steht auf der Bestseller-Liste Ingo Zamperonis „Wie ich meinen Sohn zur Adoption freigab und niemand ihn haben wollte“ ganz oben.  Und die Leser werden sich bestens unterhalten fühlen.

Wie immer verlosen wir ein Exemplar von unserem Buchtipp. Einfach diesen Beitrag bis zum 27. April kommentieren und in den Lostopf wandern. Viel Glück!

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