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Schnitzen: Wer schnitzt, der sitzt

Ein Fünfjähriger allein mit einem scharfen Messer – das ist nicht gerade der Traum aller Eltern. Unser Hamburger Jung verbringt neuerdings trotzdem ganze Stunden allein mit seinem neuen Schnitz-Messer  und einem Stück Holz.

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Naturidylle beim Schnitzen (und ja, natürlich hätte der Hamburger Knirps auch gerne sowas – gibt’s aber erst mit fünf)

Vor einiger Zeit las ich in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung ein Interview mit dem Schweizer Naturpädagogen und Schnitz-Guru Felix Immler. Und dachte auf einmal: Eigentlich gar keine schlechte Idee. Schließlich war auch eines meiner liebsten Spielzeuge als Kind ein Schweizer Taschenmesser.

Schnitzen wie Michel aus Lönneberga

Und Michel ist auch nicht älter als fünf und hat schon 100 Männchen geschnitzt. Also, warum nicht?

Zuerst habe ich mit dem Hamburger Jung eine Waldwanderung gemacht, wir beide mit Messer. Alle halbe Stunde haben wir einen Stock gesucht, und den ein wenig angespitzt. Fanden wir beide herrlich. Viel besser noch als Meditation.

Im letzten Urlaub haben wir den Hamburger Jung auf dem Bauernhof  einfach mal alleine machen lassen.  Messer in die Hand gegeben, an die zentrale Regel erinnert “Wer schnitzt, der sitzt”. Und dann raus geschickt.

Er sitzt und sitzt und sitzt

Beim Schnitzen ist Konzentration gefragt

Beim Schnitzen ist Konzentration gefragt

Dann saß der Hamburger Jung so lange, wie er wohl noch nie gesessen hat. Einen halben Tag auf unserer Terrasse. Und säbelt die Späne von einem Stock ab, bis er halbwegs spitz war. Als wir ihn später mit auf einen Waldspaziergang schleppten, schnitzte er auf einen Baumstumpf weiter.

Am Ende des Schnitz-Tages präsentierte er uns nebenbei auch noch einen kleinen Kratzer am Finger, den er sich dann wohl doch zugefügt hat. „Nicht so schlimm“, meinte er lapidar.

Das Messer nahm er an dem Abend mit in sein Bett. Keine Chance, ihm das wieder abzunehmen. Natürlich denkt er selbst daran, dass man es zusammenklappen muss. Ist ja ein Profi.

Tipp zum Messer

Ein Schnitzmesser sollte, anders als ein Schweizer Taschenmesser, oben abgerundet sein. Schließlich soll es nicht ins Auge gehen. Und es muss natürlich stets geschärft sein.  Mehr braucht es nicht zum Schnitzer Glück.

Mit einem eigenen Schnitz-Messer fühlt unser Hamburger Jung sich so richtig groß

Mit einem eigenen Schnitz-Messer fühlt unser Hamburger Jung sich so richtig groß

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