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Aller guten Dinge sind drei!

Gute Nachrichten aus der Ahoi Familie: Wir erwarten im Juni Nachwuchs! Ein drittes Kind. War das geplant? Fragen uns einige. Aber ja! Warum das dritte Kind das meistgeplante von allen ist und letztlich doch nur das Herz entscheidet.

drei Kinder, Großfamilie

Bald wärmen sich sechs  Kinderfüße vor Omas Kamin

Ich dachte immer, dass unsere Familie mit zwei Kindern vollständig sein würde. Ich bin in einer 2-Kind-Familie aufgewachsen, mein Mann ebenso. Ich habe (Überraschung!) zwei Arme und zwei Hände – für jedes Kind eine. Fast jede Nacht kommen unsere zwei Jungs in unser Bett gekrabbelt. Dann liegt einer links von mir, einer rechts. Wo sollte da noch mehr Platz sein?

In unseren Herzen!

Seit der Geburt unseres zweiten Kindes, habe ich es ganz deutlich gespürt: „Wir sind noch nicht vollständig.“ „Das kann doch jetzt nicht das Kind letzte gewesen sein.“ Versteht mich nicht falsch, an unserem Hamburger Knirps ist nichts falsch oder unperfekt, was dieses Gefühl rechtfertigen würde. Auch die Tatsache, dass er ein zweiter Junge und kein Mädchen ist, kann dieses Gefühl nicht erklären. Es war einfach da. Und es war stark.

Kinder, Job, Hobbies – Fehlt da wirklich noch ein drittes Kind?

Seitdem haben wir hin und her überlegt und diskutiert. Wollen wir wirklich drei Kinder? In unserem Alltag fühlen wir uns mit zwei Kindern zu 120 Prozent ausgelastet. Neben Kindern haben wir schließlich beide noch Jobs, Hobbies und brauchen auch mal Zeit für uns. Wenn wir alle zusammen zuhause sind, geht es turbulent zu. Zwei Jungs können ganz schön laut sein, aber das muss ich Euch wahrscheinlich nicht sagen … Da werden Möbel gerückt und zu Affenbahnen verwandelt, mit imaginären Schwertern um die Ritterehre gekämpft und wenn einer etwas erzählen will, muss der andere garantiert zeitgleich noch viel lauter von seinem letzten Kita-Abenteuer berichten.

Fehlt da wirklich noch ein Kind?

Ja, sagt mir mein Herz. Weil Kinder einfach das schönste sind. Und weil es doch nur glücklich machen kann, von dem Schönen und Wertvollen so viel wie möglich ins eigene Leben zu lassen. Sicherlich, die ersten zwei Jahre mit Baby werden noch einmal anstrengend werden. Unsere Jungs sind fünf und drei Jahre alt und schon ganz schön selbständig. Wir werden wieder wickeln, tragen, anziehen und ausziehen. Wir werden vom Rücken auf den Bauch helfen und wieder zurück. Wir werden kleine Händchen halten, während die Füße laufen lernen. Trotzanfälle werden wir geduldig vorüber ziehen lassen müssen. Und wir werden uns den Mund fusselig reden und doch auf nur wenig Einsicht und Verständnis hoffen dürfen.

Mit einem dritten Kind fangen wir noch einmal von vorne an

Mit unseren Jungs können wir ins Theater, ins Konzert und ins Schwimmbad gehen, und ich kann sie einfach mal beim Kindersport abgeben, während ich selbst im Fitness Studio vor mich hin sportel. Mit unseren Jungs können wir auch langsam wieder andere Urlaube machen. Mit einem Baby fangen wir nochmal ganz von vorne an. Vielleicht. Vielleicht wird der jüngste Ahoi-Nachwuchs auch einfach viel mitgeschleppt werden, obwohl unsere Familienaktivitäten nicht immer babygerecht sind. Dann ist das so. Ich bin sicher wir werden einen Weg finden, der für alle gut ist.

Mit einem dritten Kind müssen die Geschwister ihre Eltern noch einmal teilen

Wie werden es die Hamburger Jungs finden, wenn die Aufmerksamkeit der Eltern für drei Kinder reichen muss? Diese Frage hat besonders mich am meisten beschäftigt. Manchmal sagt der Hamburger Jung Sachen zum Hamburger Knirps wie „Meine Mama ist hier, deine Mama kommt gleich.“ Dann spüre ich seinen Wunsch, mich ganz für sich allein zu haben. Aber: Solche Situationen sind die Ausnahme. Meistens sind die beiden einfach ein verdammt gutes Team. Wenn einer nicht da ist, genießt der andere kurz, dass die Eltern ganz alleine für ihn Zeit haben, ihm zuhören, mit ihm Dinge unternehmen, die genau zu ihm und zu seinen Interessen passen. In der meisten Zeit vermisst das kurzzeitige Einzelkind jedoch seinen Bruder. Wenn der Hamburger Knirps am Wochenende Mittagsschlaf hält, sitzt der Hamburger  Jung nicht etwa auf meinem Schoß und genießt es, seine Mama ganz für sich zu haben. Sondern er sitzt vor der Kinderzimmertür und fragt: „Mama, können wir den Knirps wecken?“

Kurzum: Sicherlich wird es für die Jungs am Anfang auch mal blöd sein, dass Mama sich so viel um das Baby kümmern muss. Für das ganze Leben betrachtet, bekommen sie aber das größte Geschenk: Einen Bruder oder einen Schwester!

Sie werden zu dritt sein und in einem Haus aufwachsen, in dem immer etwas los ist. Sie können miteinander spielen und haben dabei so viele Möglichkeiten. Der Größte (jetzt 5) kann dem Kleinsten eine Menge beibringen, er kann aufpassen und sich richtig erwachsen fühlen. Er wird sicherlich schon mit viel Großmut über die Dummheiten des jüngsten Geschwisterchens hinwegsehen. Der Mittlere (jetzt 3) kann mal großer und mal kleiner Bruder sein, ganz wie es ihm gerade behagt. Ihn, das potentielle Sandwichkind, hatten wir besonders im Auge, als wir uns über ein drittes Kind Gedanken gemacht haben. Als Kleiner steht er oft im Schatten des großen Bruders. Wir wollten nicht, dass er – kaum groß genug, um selbst als eigenständige Person wahrgenommen zu werden –  sich durch ein weiteres kleines Geschwisterchen in den Schatten gestellt fühlt. Er wird 3,5 Jahre sein, wenn sein Bruder oder seine Schwester geboren wird und ist mittlerweile ein durchsetzungsstarkes Kerlchen, das keiner übersehen oder überhören kann. Wir hoffen also das Beste …

Reicht das Geld für drei Kinder?

Die verflixte Frage nach dem Geld. Wird unser Geld für drei Kinder reichen? Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht so genau. Wir haben es nicht ausgerechnet. Die FAZ schreibt, ab dem dritten Kind wird es richtig teuer. Die Journalistin Amy Astley schrieb vor einigen Jahren: Wer ein drittes Kind bekomme, schreie damit „in alle Welt hinaus: meine Wohnung ist gigantisch, mein Auto geräumig, mein Kapital unerschöpflich!“ Äh nein, so ist das bei uns sicherlich nicht. Wenn alle Kinder morgen auf unsere Kosten studieren gehen wollten, würde es wohl nicht reichen. Aber wir verdienen beide okay. Ich weiß nicht, was in zehn Jahren ist. Aber ich glaube einfach, wo das Geld für zwei Kinder reicht, da reicht es irgendwie auch für drei. Reisen für drei Kinder sind viel teurer? Dann müssen wir eben mal einen Urlaub ausfallen lassen oder weniger Sterne am Hotel buchen. Eine Kindheit wird nicht glücklicher, umso mehr Geld, Urlaube und Besitztümer Eltern in sie investieren. Alles eine Frage der Prioritäten!

Reicht der Platz für drei Kinder?

Die Frage nach dem Platz sehe ich ähnlich wie die Frage nach dem Geld. Wo Platz für zwei Kinder ist, ist auch Platz für drei. Dass unsere Kinder sich ein Zimmer teilen und ich das völlig in Ordnung finde, habe ich ja bereits in einem anderen Blog-Post geschrieben. Unsere Stadtwohnung wäre uns zu viert in den nächsten Jahren sicherlich zu eng geworden, zu fünft wird es nochmal enger. Dennoch: Wenn wir es zu viert aushalten, dann halten wir es auch zu fünft aus. Oder wir müssen eben nochmal umziehen. Na und?!

Reichen unsere Nerven, der Mut und unsere Liebe für drei Kinder?

Hier kommen wir doch mal zu den wirklich wichtigen Fragen, wenn es darum geht, ob ein weiteres Kind im Leben Platz hat oder nicht. Haben wir nochmal die Nerven für ein Baby und ein Kleinkind? Ja, sagen wir! Haben wir in einigen Jahren auch die Nerven drei Kinder durch die Pubertät zu begleiten? Hoffentlich.

Haben wie den Mut? Tatsächlich finde ich, dass viel Mut dazu gehört, Kinder in die Welt zu setzen. Es braucht eine große Portion Vertrauen, dass alles gut werden wird. Dass sie gesund sind, dass sie gesund bleiben, dass sie uns Eltern nicht irgendwann großen Kummer bereiten, dass sie glücklich werden, dass die Welt um sie herum auch noch in 30 Jahren eine lebenswerte ist. Wer schon zwei gesunde Kinder hat, stellt sich häufig die Frage: „Sollen wir es noch einmal wagen?“. Zumindest haben wir uns diese Frage gestellt. Wir haben so viel Glück mit unseren kerngesunden Jungs. Ein Baby wird alles durcheinanderwirbeln, aber ein krankes Kind wird die ganze Familie auf den Kopf stellen. Andererseits: Warum sollten wir daran zweifeln, dass wir noch einmal ein gesundes Kind bekommen? Warum sollte es eine Herausforderung des Glücks sein? Und: Es kann so viel passieren im Leben! Zwei gesund geborene Babies sind keine Sicherheit für zwei gesunde Kinder, Teenager oder gesunde Erwachsene. Es braucht Vertrauen. Nicht nur, um ein weiteres Kind zu bekommen. Sondern für jeden neuen Tag.

Reicht unsere Liebe für ein weiteres Kind? Da haben wir gar keine Sorge. Denn wie sagt man zurecht: Zeit und Aufmerksamkeit müssen Geschwisterkinder teilen, die Liebe nicht. Denn die Liebe wächst mit jedem weiteren Kind.

Was macht ein drittes Kind mit unserer Karrieren?

Was bedeutet ein drittes Kind für den Job? Diese Frage habe ich sogar mit einem Coach verhandelt. Seitdem die Kinder auf er Welt sind, arbeite ich in Teilzeit. Mit 70 bis 80 Prozent zwar ziemlich vollzeitnah, aber eben doch in Teilzeit. Das merke ich. Ich kann mich nicht über langweilige Projekte oder mangelnde Herausforderungen beklagen. Mir macht mein Beruf Freude und ich habe mich irgendwie auch weiterentwickelt, aber so einen richtigen Karriereschritt habe ich eben seit der Geburt der Kinder nicht mehr gemacht. Also musste ich mir die Frage stellen: Möchte ich mir eine weitere Auszeit vom Job gönnen? Oder möchte ich jetzt langsam, wo die Kinder älter werden, wieder so richtig durchstarten? Die Frage war schnell zu Ende verhandelt. Natürlich möchte ich weiter möglichst eigenständig und herausfordernd arbeiten. Aber so richtig durchstarten? Dass kommt für mich auch mit zwei Kindern im Noch-nicht-mal-Schulalter nicht in Frage. Dafür glaube ich viel zu sehr, dass Familie und Bindung auch eine Frage der Quantität und nicht nur der Qualität ist. Ein drittes Kind würde im Job also gar nicht allzu viel ändern. Außer, dass es eben noch mehr Kinderverabredungen zu organisieren,  Wäsche zu wachen, Einkäufe zu erledigen gibt. Wobei es für alles ja auch immer noch den unterstützenden Papa gibt. Und die Kinder irgendwann älter werden und sich selbst ihre Verabredungen organisieren.

Am Ende siegen Bauch und Herz

Ihr seht schon: Ich habe versucht, Euch viele rationale Abwägungen aufzuzeigen, die man treffen kann, bevor man sich für ein weiteres Kind entscheidet. Letztlich haben wir keine davon so richtig ernsthaft in die Waagschale geworfen. Letztlich haben wir es mit dem Kleinen Prinzen / Antoine de Saint-Exupéry gehalten: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

Bei dieser Entscheidung hatten bei uns nur zwei das Sagen: Der Bauch und das Herz! Und der Bauch und das Herz haben gesagt: Wir sind als Familie noch nicht vollständig. Wir möchten noch mehr Kinderglück in unserem Leben. Und bei allen rationalen Gründen, die vielleicht gegen ein drittes Kind sprechen würden, blieb uns immer die Gewissheit: Egal, was passiert, wir werden diese Entscheidung nie bereuen!

 

Mit diesem Blog-Post bewerbe ich mich um den scoyo ELTERN! Blog Award

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